Titel der Novelle: Das Gift
Originaltitel: Distancia de rescate
Autor*in: Samanta Schweblin
Klappentext: Ein Fluch, der über einem Ort in der Pampa zu liegen scheint. Eine Heilerin, die vom Tode bedrohte Kinder zu retten versucht. Und zwei exzessiv liebende Mütter, deren Schicksale auf mysteriöse Weise verbunden sind. – „Das Gift“ ist wie ein Alptraum, der sich schleichend entfaltet.
Die Handlung von Schweblins „Das Gift“ ist schnell erzählt, wenn man es nur auf die Aktionen der Figuren runterbricht; kaum etwas Neues wird erzählt, ja es ist geradzu platt, wenn man nur die Story anschaut.
Doch warum bleibt die Geschihcte so lange im Kopf? Warum verfolgt die mysteriöse Handlung den Leser?
Schweblin hat eine interessante, spannende Erzählperspektive gefunden, aus dessen Sicht die ganze Handlung, selbst die alltäglichste, bedrohlich erscheint. Die ganze Novelle ist ein Gespräch zwischen zwei Figuren, einer Frau und einem Kind. Letzteres fragt nach, bohrt geradezu nach einem bestimmten Augenblick:
Das ist wegen den Würmern. Man muss Geduld haben und warten. Und solange man wartet, muss man rausfinden, zu welchem Zeitpunkt genau die Würmer geboren wurden.
Das Gift, S. 1
Ab da will der Leser auch unbedingt wissen: welche Würmer winden sich durch ihre Körper? Warum sucht der Junge den genauen Augenblick?
Fazit für Autoren: Neue, spannenden Blickwinkel beleben eine sonst vielleicht eher langweilige Geschichte.